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Gleichberechtigung in der Familie: Warum faire Arbeitsteilung Eltern und Kinder stärkt

Ein neuer Lebensabschnitt – neue Herausforderungen

Die Geburt eines Kindes bringt nicht nur Freude und Liebe, sondern auch zahlreiche neue Aufgaben mit sich: Windeln wechseln, schlaflose Nächte, Arzttermine, Kochen, Putzen, Einkaufen – und das alles neben dem Job, der Beziehung und dem Wunsch nach etwas persönlicher Freiheit. Wer übernimmt was? Und wie bleibt die Beziehung auf Augenhöhe?

In vielen Haushalten übernehmen Frauen den Grossteil dieser unbezahlten Care-Arbeit, während Männer sich weiterhin stärker auf ihre Erwerbstätigkeit konzentrieren. Doch dieses Modell gerät zunehmend unter Druck – zu Recht.


Warum faire Aufgabenteilung so wichtig ist

Gleichberechtigung ist kein theoretisches Ideal, sondern hat ganz konkrete Auswirkungen auf das tägliche Leben:

  • Mehr Zufriedenheit: Wenn beide Partner Verantwortung tragen, fühlt sich niemand überfordert oder ungerecht behandelt.
  • Stärkere Partnerschaft: Respekt und Verständnis wachsen, wenn beide aktiv zum Familienleben beitragen.
  • Bessere Vereinbarkeit: Wer Aufgaben teilt, hat mehr Spielraum für Beruf, Freizeit und persönliche Erholung.
  • Vorbild für die Kinder: Kinder, die Gleichberechtigung erleben, lernen Respekt, Empathie und Verantwortungsbewusstsein.

Typische Stolpersteine und wie man sie vermeidet

Auch Paare mit besten Absichten geraten oft in klassische Rollenverteilungen – nicht aus Faulheit oder Ignoranz, sondern durch gesellschaftliche Prägung und fehlende Kommunikation.

Hier einige verbreitete Probleme – und wie man sie lösen kann:

1. „Ich sehe die Aufgaben einfach nicht“

→ Aufgaben bewusst machen und sichtbar machen: z. B. über eine geteilte Haushaltsliste oder regelmässige Gespräche.

2. „Ich helfe doch mit“

→ Sprache prägt das Denken. Es geht nicht um „Hilfe“, sondern um gemeinsame Verantwortung.

3. „Er/Sie macht das besser“

→ Perfektionismus abbauen. Es ist okay, wenn nicht alles genau gleich läuft – wichtig ist, dass beide es versuchen.


Praktische Tipps für den Alltag

  • Wöchentlicher Familien-Check-in: Was lief gut? Was war anstrengend? Was können wir besser aufteilen?
  • Aufgaben rotieren lassen: Mal ist der eine fürs Kochen zuständig, mal der andere.
  • Nicht nur Aufgaben, auch mentale Last teilen: Termine, Geschenke, Arztbesuche – auch hier ist Gleichberechtigung wichtig.
  • Platz für eigene Zeit schaffen: Jeder braucht Auszeiten. Sie sollten fair verteilt sein – unabhängig von Erwerbsarbeit.

Gleichberechtigung beginnt im Kleinen – und verändert das Grosse

Faire Partnerschaft ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Sie erfordert Offenheit, Reflexion, Kompromissbereitschaft – aber sie lohnt sich. Für beide Partner. Für die Beziehung. Und für die Kinder.

Wenn Gleichberechtigung zu Hause gelebt wird, wird sie zur gelebten Realität in der Gesellschaft.

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